Wer auf Dividendenjagd geht, prüft zunächst einmal die Dividendenrendite. Sie ergibt sich, indem man die zuletzt gezahlte oder vom Unternehmen angekündigte Dividende durch den aktuellen Aktienkurs teilt.
Es scheint naheliegend, einfach die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite herauszupicken. Doch das ist aus verschiedenen Gründen keine gute Idee. Anleger würden damit zum Beispiel alle Aktien aussparen, die gar keine Dividende zahlen. Das sind keineswegs nur unwichtige, sondern teilweise weltbekannte und äußerst erfolgreiche Unternehmen.
Nehmen wir zum Beispiel Alphabet, wie der Mutterkonzern von Google inzwischen heißt. Obwohl der kalifornische Internetkonzern seit Jahren Geld wie Heu verdient, erhielten seine Aktionäre noch nie eine Dividende.
Alphabet steckt seine milliardenschweren Erträge lieber in die Forschung, die Übernahme anderer Firmen oder in den Rückkauf eigener Aktien. Letztere Methode ist auch bei vielen anderen Aktiengesellschaften ein beliebtes Instrument der „Kurspflege“. Durch den Rückkauf verringert sich die Zahl der handelbaren Aktien, und das führt zumindest tendenziell zu steigenden Kursen.
Auch der Internetgigant Amazon zählt bisher zu den Dividendenverächtern. Seinen Aktionären dürfte das ziemlich egal sein, denn sie wurden durch die traumhaften Kursgewinne fürstlich entlohnt.
Welchen Anleger juckt schon der Verzicht auf eine regelmäßige Ausschüttung von 2 bis 3 Prozent pro Jahr, wenn doch der Aktienkurs in den vergangenen zehn Jahren um das 25-Fache gestiegen ist?
Wer seine Aktien und Fonds nur nach der Dividende auswählt, klammert Erfolgsmodelle wie Amazon und Alphabet aus und schneidet sich ins eigene Fleisch.
Dividendenstrategien gehören mit einer relativ langen Historie zu den Fondsklassikern im Markt. Insgesamt haben Dividendenfonds in den vergangenen Jahren ihre Qualitäten bewiesen und bieten ein solides Investment mit einem attraktiven Rendite- und Risikoprofil.
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